Postfeminismus trifft auf Lady Gaga

Auf der Suche nach den Meistern ihres Faches - warum eine Diskussion über unseren literarischen Kanon längst überfällig ist

Was ist uns lieb und teuer? Was erscheint uns von Dauer? Angesichts der vom Börsenverein des deutschen Buchhandels jährlich knapp 90.000 vermeldeten Neuerscheinungen gleicht es einer kaum zu schaffenden Herkulesaufgabe, die Orientierung zu behalten. Kleinstverlage haben es da schwer, unbekannte Autoren ebenso. Und Literaturkritiker müssen sich in der Kunst des Marathonlesens bewähren. Obgleich derzeit kein Literaturpapst mehr jener Expertise ein Gesicht gibt und allseits die Rede vom Tod der großen Feuilletonikonen umgeht, ist jene überschaubare Intellektuellengruppe in Zeiten der Publikationsflut wichtiger denn je. Denn sie arbeiten an der Bildung eines Kanons im Hier und Jetzt mit, filtern aus den Textbergen das heraus, was möglicherweise die Pflichtlektüren der Schule in der Zukunft sein werden. Sie sind Vorkoster, Erinnerungsarbeiter und Zeitdiagnostiker in Personalunion.

Doch wonach wählen sie aus? Worin besteht ihr Maßstab? ...


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